Der 20. Deutsche Hörfilmpreis 2022
Sechs ADeles im Rahmen einer festlichen Jubiläumsgala vergeben

Der 20. Deutsche Hörfilmpreis wurde am 27. September 2022 erstmals nach drei Jahren wieder in Präsenz vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Berlin vergeben.

Ausgezeichnet wurden "Der Rausch", "Lieber Thomas", "Tunnel der Freiheit", "Ein Känguru wie Du" und "The Million Dollar Hotel", der Publikumspreis ging an "Die Toten von Marnow".

Pressemitteilung Pressefotos

Die Preisverleihung 2022

Aufzeichnung der festlichen Gala

Moderator und Filmexperte Steven Gätjen führt Sie durch die diesjährige Verleihung der "ADele" aus den BOLLE Festsälen am Spree-Bogen.

Über die Links im Programm geht es direkt zu den einzelnen Programmelementen.

Fassung mit Gebärdensprache und Untertiteln

 

Kulturstaatsministerin Claudia Roth, seit vielen Jahren gern gesehener Gast bei der Preisverleihung und langjähriges Jurymitglied, freute sich über das zwanzigjährige Bestehen: "Der Deutsche Hörfilmpreis ist einer der wichtigsten, schönsten, bedeutendsten und politischsten Filmpreise, die es in unserem Land gibt." Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung wurde auch auf die Erfolge und Meilensteine der vergangenen zwanzig Jahre zurückgeblickt und darauf hingewiesen, dass weiterhin großer Handlungsbedarf besteht.

Besonders deutlich ist das bei den Nominierungen 2022 zu erkennen: So wurden in der Kategorie Kino in diesem Jahr nur drei Filme nominiert, deren barrierefreie Fassungen über eine App im Kino zugänglich waren. Kinoerfolge wie "Ich bin dein Mensch" und "Lieber Thomas" rutschten hingegen in die Kategorie TV/Mediatheken/Streaming, da ihre Audiodeskription erst auf DVD bzw. über einen Streaminganbieter oder in der Mediathek/im TV zugänglich war.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Die ADeles für herausragende Audiodeskriptionen wurden in diesem Jahr insgesamt sechs Mal verliehen: In der Kategorie Kino ging die Auszeichnung an Thomas Vinterbergs gefeiertes Drama "Der Rausch" mit Mads Mikkelsen in der Hauptrolle. Zusammen mit dem Juryvorsitzenden Hans-Joachim Krahl hielt Schauspielerin und Hörfilmsprecherin Nadja Schulz-Berlinghoff die Laudatio und überreichte den Preis an Conny Goldacker vom Weltkino Filmverleih und Barbara Fickert von Kinoblindgänger, die von ihrem Audiodeskriptions-Team Inga Henkel, Lena Hoffmann und Johanna Maria Zehendner begleitet wurde.

In der Kategorie TV/Mediatheken/Streaming konnte sich das vielfach ausgezeichnete Drama "Lieber Thomas" behaupten. Laudatorin Josephin Busch übergab den Preis an Regisseur Andreas Kleinert und Alexander Fichert von audioskript. Begleitet wurden sie von Schauspielerin Anja Schneider und dem Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Doris Würfel, Stefanie Schruhl, Ulrike Hübschmann und Jörg Steinhoff.

Das charmante Animations-Abenteuer "Ein Känguru wie du" konnte sich in der Kategorie Kinder- und Jugendfilm durchsetzen. Den Preis nahm Nicola Foltys vom ZDF entgegen, begleitet von ihren Kolleginnen Juliane Piniek und Antje Spyra. Mit von der Partie war auch das Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Anke Nicolai, Roswitha Rödig und die bis heute jüngste Hörfilmsprecherin Frieda Lotte Henkel. Die Laudatio hielt die Schauspielerin Luise Wolfram.

Wim Wenders' Klassiker "The Million Dollar Hotel" konnte in der Kategorie Filmerbe überzeugen. Schauspieler Reiner Schöne hielt die Laudatio und übergab die in diesem Jahr lilafarbene ADele aus Keramik an Francesca Hecht von der Wim Wenders Stiftung, die mit dem Audiodeskriptionsteam Elke Cremer, Klaus-Jörg Kaminski und Nadja Schulz-Berlinghoff auf die Bühne kam.

In der Kategorie Dokumentation ging die ADele für die beste Audiodeskription an "Tunnel der Freiheit" von Filmemacher Marcus Vetter. Schauspieler und Jurymitglied Roman Knižka hielt die Laudatio und gratulierte Philip Klenk vom SWR, der den Preis persönlich entgegennahm. Begleitet wurde er von Clemens Trötzmüller, Erico Zeyen und Christiane Nothofer, die das Audiodeskriptionsteam vertraten.

Zum Abschluss der Preisverleihung wurde der Gewinner des begehrten Publikumspreises bekannt gegeben. In einem Wimpernschlag-Finale konnte sich in diesem Jahr die NDR-Produktion "Die Toten von Marnow" durchsetzen. Filmexperte und Moderator des Abends Steven Gätjen ließ es sich nicht nehmen, die Publikums-ADele persönlich zu verkünden und zu übergeben. Niels Rasmussen vom NDR nahm gemeinsam mit Regisseur Andreas Herzog den Preis entgegen. Mit von der Partie war auch das Audiodeskriptions-Team mit Martin Ovelgönne, Doris Würfel, Olaf Koop, Stephanie Schruhl und Benjamin Kirsch.

Für den musikalischen Rahmen der Gala, die in diesem Jahr in den BOLLE Festsälen am Spree Bogen gefeiert wurde, sorgte Regener Pappik Busch mit Jazzklassikern. Steven Gätjen sprach mit Sven Regener (Element of Crime) über das Jazz-Trio und seine zahlreichen Projekte als Buchautor und Hörbuchsprecher.

Neben den bereits genannten Gästen waren weitere Prominente aus Film und Fernsehen, Wirtschaft und Politik vertreten, darunter auch die Schauspielerinnen und Schauspieler Daniel Krauss, Benita Sarah Bailey, Daniela Ziegler, Tänzerin und Choreographin Nele Herrmann sowie die Regisseurin Judith Bonesky. Zudem waren Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, Jürgen Dusel, der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung und die Behindertenpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Corinna Rüffer unter den Gästen.

Die Jury des Deutschen Hörfilmpreises war zudem vertreten durch Verena Bentele (Präsidentin des Sozialverbandes VdK), Awet Tesfaiesus (Mitglied des Kulturausschusses im Bundestag) und DBSV-Präsidiumsmitglied Jette Förster.

Die Aufzeichnung der Verleihung ist unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de abrufbar und wird inklusiv mit Live-Audiodeskription von Anke Nicolai, Live-Untertitelung und Gebärdensprache von Dina Zander-Tabbert und Anja Saft angeboten.

Glückwünsche zum 20-jährigen Jubiläum

Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter des Deutschen Hörfilmpreises übermitteln ihre Glückwünsche zum 20-jährigen Jubiläum.

Grußworte zum 20-jährigen Jubiläum

Ernie

Grußworte zum 20-jährigen Jubiläum

Pepe Danquart

Unsere Gäste in 20 Jahren Hörfilmpreis

Von Mario Adorf bis Regina Ziegler, von Bruno Ganz bis Claudia Roth: Jedes Jahr treffen sich Filmschaffende, Audiodeskriptions-Teams und blinde, sehbehinderte und sehende Filmfans, um die gemeinsame Liebe zum Hörfilm zu feiern. Was 2002 als Veranstaltung im kleinen Rahmen begann, hat sich mittlerweile als festes Gala-Event des deutschen Filmjahrs etabliert.

Impressionen aus 20 Jahren Deutscher Hörfilmpreis in unserer Bildergalerie:

Über den Deutschen Hörfilmpreis

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV) verleiht jährlich in Berlin den Deutschen Hörfilmpreis. In Anlehnung an den Begriff Audiodeskription (AD) wird der Preis auch "ADele" genannt. Bei der Verleihung 2021 werden herausragende Hörfilm-Produktionen in vier Kategorien ausgezeichnet – Kino, TV, Dokumentation und Kinder-/Jugendfilm.

Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.

Mehr zum Deutschen Hörfilmpreis

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